Berner Zeitung 8 Juni 2011
Die Verstümmelung der Genitalien von Frauen und Mädchen soll in der Schweiz verboten werden. Dies hat der Ständerat heute entschieden. Zudem hat er genauer definiert, was als Genitalverstümmelung gelten soll
Das Parlament will Beschneidungen von Frauen und Mädchen in der Schweiz künftig ausdrücklich untersagen. Nach dem Nationalrat genehmigte heute auch die kleine Kammer die Vorlage einstimmig. Jedoch brachte der Ständerat kleinere Änderungen an. So wurde präzisiert, was als Verstümmelung gelten soll und was nicht.
Täter ist demnach, wer die Genitalien einer weiblichen Person verstümmelt, in ihrer natürlichen Funktion erheblich und dauerhaft beeinträchtigt oder in anderer Weise schädigt. Die Vorlage geht zur Differenzbereinigung zurück an den Nationalrat.
Freiheitsstrafe bis 10 Jahre
Mit speziellen Strafbestimmungen für die Verletzung der Genitalien von Frauen und Mädchen wollen die Räte vor allem ein Zeichen setzen: Täter können schon heute wegen Körperverletzung bestraft werden.
Neu soll es im Strafgesetzbuch den Tatbestand der Verstümmelung weiblicher Genitalien geben. Täterinnen und Tätern droht eine Freiheitsstrafe bis zu zehn Jahren oder eine Geldstrafe von nicht unter 180 Tagessätzen. Dies gilt auch dann, wenn die betroffene Person mit der Schädigung einverstanden ist. Kosmetische Eingriffe wie Piercings und Tätowierungen sollen straffrei bleiben.
Auch Taten im Ausland strafbar
Die Verstümmelung weiblicher Genitalien kann künftig auch dann geahndet werden, wenn in der Schweiz lebende Personen die Tat im Ausland begehen und diese dort nicht strafbar ist.
Die Verjährungsfrist für Genitalverstümmelungen beträgt 15 Jahre. Ist das Opfer zur Tatzeit noch nicht 16 Jahre alt, soll die Ahndung bis zum vollendeten 25. Altersjahr des Opfers möglich sein. Die Vorlage geht auf eine parlamentarische Initiative von Maria Roth-Bernasconi (SP, GE) zurück.
Millionen von Frauen betroffen
Weltweit haben 100 bis 140 Millionen Frauen und Mädchen verstümmelte Genitalien, wie Hilfswerke schätzen. Genitalverstümmelung wird häufig als Initiationsritual verstanden und vielfach unter hygienisch bedenklichen Bedingungen und ohne Narkose durchgeführt.
Das sehr schmerzhafte Ritual besteht aus der Beschneidung der Klitoris-Vorhaut, der Entfernung der Klitoris oder dem Beschneiden der Schamlippen. In der Schweiz sind nach Schätzungen des UNO-Kinderhilfswerks Unicef rund 6700 Frauen und Mädchen betroffen.
Im Jahr 2008 hatte sich erstmals ein Schweizer Gericht mit einem Fall von Mädchenbeschneidung zu befassen. Das Zürcher Obergericht verurteilte ein somalisches Elternpaar wegen schwerer Körperverletzung zu einer bedingten zweijährigen Freiheitsstrafe. Das Paar hatte 1996 in der Schweiz seine Tochter beschneiden lassen.
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Im linken Tages-Anzeiger (Zürich) lesen wir dazu folgendes Gutmenschlich- Gemeintes, damit niemand Böses von Migranten denkt, die die Tat begehen. Auch soll man ja nicht glauben, dass das Gesetz etwas nütze, denn Strafgesetze gegen Delikte, die von Ausländern begangen werden, hält die kriminellenfreundliche Linke eh für überflüssig.
Ausgerechnet im Fall der Frauenverstümmelung fällt den linken TäterfreundInnen als erstes ein, die Strafsanktion verhindere nichts. Sie solle nur „ein Zeichen“ sein. Hat man schon gehört, dass Strafsanktion gegen Mord nur ein „Zeichen“ sein soll, weil angeblich nutzlos zur Verhinderung weiterer Morde? Der Stuss gedeiht nur auf dem linken Mist der Täterhüter. Die Linken können offenbar keiner Strafsanktion gegen Täter aus dem gewissen Kulturkreis zustimmen, ohne gleichzeitig ihr Bedauern über die Strafe zum Ausdruck zu bringen, die sie aus politischen Gründen nicht mehr verhindern konnten. Bis heute schützen sie den Kulturkreis, dem die Untaten entstammen, gegen jeden Verdacht...
Tages-Anzeiger Zürich 06.06.2011:
http://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/Entscheidend-ist-nicht-wie-viel-man-wegschneidet--sondern-dass-/story/13777525 94 Kommentare
So hehr der Gedanke einer eigenständigen Strafnorm ist: Kann sie in der Schweiz lebende Mädchen tatsächlich vor Beschneidungen schützen?
Nein, ein Strafgesetzesartikel kann niemanden schützen. Man muss sich das klar bewusst sein: Der Artikel ist keine präventive Massnahme, sondern ein Instrument, Beschneidungen zu verurteilen. Nicht mehr und nicht weniger.
Mit der Behauptung, der Strafgesetzartikel könne niemand schützen, lässt sich jede Strafe aus dem Gesetzbuch streichen. Würde man Ahingegen usweisung aus der Schweiz verfügen, würden die Täterfamilien das blitzschnell begreifen, nur die linken Täterhüterinnen nicht.
Wie viele Frauen und Mädchen sind in der Schweiz betroffen?
Nach Schätzungen aus dem Jahr 2005 leben in der Schweiz 12'000 Frauen, die aus Regionen kommen, in denen weibliche Genitalverstümmelung praktiziert wird. 6000 bis 7000 von ihnen sind beschnitten oder gefährdet.
Werden auch in der Schweiz Beschneidungen durchgeführt?
Wir gehen davon aus. Bekannt geworden ist bis jetzt erst ein Fall aus Zürich – und das auch nur, weil es zu einer Verurteilung gekommen ist. Dabei ging es um ein somalisches Ehepaar, das seine Tochter im Zürcher Oberland hatte beschneiden lassen. Es wurde 2008 zu einer bedingten zweijährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Wir hören von professionellen Beschneidern, die in die Schweiz geflogen werden. In welchem Ausmass das vorkommt, ist schwierig zu sagen.
Das wird auch schwierig bleiben, wenn die Schweiz unter Anleitung der Linken ständig Zeichen gegen ein wirksames Durchgreifen gegen kriminelle Migranten setzt.
Wie sieht sinnvolle Präventionsarbeit aus?
Am wichtigsten sind Information und Konfrontation über informelle Netzwerke. Wir arbeiten stark mit den betroffenen Gemeinschaften zusammen, im Besonderen mit Personen, die über bestimmte Fachkompetenzen verfügen oder eine wichtige soziale Funktion in der Gruppe einnehmen. Die Kommunikation ist im besten Fall offen und horizontal.
Betroffen sind die Opfer. Die “Gemeinschaften“ sind keineswegs betroffen, wovon sollen die denn „betroffen“ sein? Von den Gesprächen mit ihren linken Beschützern? Opfer und Täter werden von den Gesprächstanten munter in einen Topf getan. Würde den Tätern die Ausweisung drohen, sähe die Zusammenarbeit etwas anders aus.
Horizontal?
Im Integrationsbereich wird häufig vertikal kommuniziert: Man versucht, die Migranten von der eigenen Vorstellung zu überzeugen. Schliesslich weiss man, wie sich diese zu verhalten haben und was für sie gut ist. Das klingt dann so: Bei uns hält man nichts von Beschneidung, also verzichtet darauf! Man befiehlt es von oben herab, statt auf Augenhöhe – eben horizontal – miteinander zu reden.
Hier haben wir das ganze linke Kriminellenschutzprogramm in ein paar Sätzen konzentriert:
Man darf den Kriminellen nicht das geltende Recht „von oben nach unten“ (z.B. per Gericht) klarmachen, das wäre doch eine Zumutung für die Tätergruppe! „Von der eigenen Vorstellung überzeugen“ heisst es im Milieu dieses Kulturrelatvismus, in dem man die Menschenrechte nicht von der Barbarei unterscheiden kann.
Die konsequente Strafsanktion des Verbrechens wird ohne alle Rechtsbegriffe in diesem Pudding mit roter Sauce aufgelöst und zu einem läppischen „Bei uns hält man nichts von Beschneidung“ verrührt. Frau Hürlimann scheint nicht so viel von universalen Menschenrechten zu halten, über deren Durchsetzng sie sich dünkelhaft dümmlich mokiert. Sonst käme sie nicht auf die lächerliche Verniedlichung eines fundamentalen Rechts auf körperliche Unversehrtheit. Die Menschenrechte sind für die Islamlobby so etwas wie westlicher Imperialismus, der weiss „was gut ist“ für die kolonisierten Migranten, die man nach Ansicht ihrer linken Lobby nicht zu hart anfassen und mit dem geltenden demokratischen Recht konfrontieren darf, wenn sie ihre Töchter verstümmeln. Auch die Töchterschlächter darf man nicht zu unsanft anfassen, nicht wahr. Das fällt sogar der Interviewerin auf:
Reden klingt schön. Doch was, wenn ein Mädchen real bedroht ist?
Dann ist ein intensiverer Ansatz angebracht, um das Mädchen zu schützen. Ist eine
Migrantin beispielsweise schwanger, kommt für ein präventives Gespräch am ehesten ein Frauenarzt oder eine Hebamme infrage, später eine Mütterberaterin, ein Kinderarzt oder eine Lehrerin. So versucht man zu vermeiden, dass die Frau dereinst ihre Tochter beschneiden lässt.
Ein intensives Geschprööchch statt intensiver Aufklärung über intensive gesetzliche Folgen. Artiges Gezwitscher und Gesäusel statt Klartext und Tachles und endlich den Tarif Erklären. Aber die Täterschutz-und Migrationsindustrie lebt ja nicht schlecht von diesem „intensiven Ansatz“ der Intensivtäterbetreuung.
Eine Lehrerin befürchtet, dass die Eltern einer Schülerin in den Ferien in ihre Heimat reisen, um die Schülerin zu beschneiden. Was soll die Lehrerin tun?
Als erstes fällt Monika Hürlimann dazu ein, dass das noch lange nichts heisse, wenn die Lehrerin einen solchen Verdacht hat, denn nach einem solchen war hier gefragt. Frau Hürlimann kontert das als erstes mit dem Unschuldsgeneralverdacht, so als stehe eine Familie bloss wegen Heimatreise unter Verdacht.
Dass die Eltern mit ihrer Tochter in die Heimat reisen, heisst noch lange nicht, dass sie sie dort zwangsläufig beschneiden lassen wollen.
Damit werden zunächst mal alle, die einen solchen und ganz sicher nicht unbegründeten Verdacht äussern, unter Verdacht gestellt, eine völlig unschuldige Familie zu verdächtigen....die Täterschützer breiten reflexartig erst mal ihr Flügel über die Migrantenfamilien, die niemand generell beschuldigt hat. Das ist wie ein Reflex in einem Wackelpudding, der bei der leisesten Berührung wackelt.
Doch hat die Lehrerin einen begründeten Verdacht, gilt die Regel, die immer gilt, wenn ein Kind in Gefahr ist: Die Lehrerin bespricht ihre Bedenken mit der Schulsozialarbei-terin oder der Schulleitung und in einem weiteren Schritt mit der Kinderschutzgruppe oder der Vormundschaftsbehörde.
Bis alle diese Gespräche mit den Sozialarbeitern und Freunden und Helfern von der Islamlobby geführt sind, ist die Familie längst im Heimatland, in das sie nach vollbrachter Untat abgeschoben werden könnte (ohne die Tochter, die man vor ihr retten müsste), denn Asyl braucht diese Familie offenbar nicht, wenn sie so leicht in die Heimat reisen kann. Aber da die Migrationslobby sehr gut von der Päppelung solcher Familien lebt, hat sie nicht das geringste Interesse daran, diese vielen Familien zu verlieren. Wenn ein Kind in Gefahr ist, wäre u.E. die Vormundschaftbehörde einzuschalten, ohne den ganzen Sozialabeiterkranz, der den Ringeltanz zum Täterschutz aufführt und die Familie vor Gesetzes Unbill bewahrt.
Es braucht kein spezielles Vorgehen für die Beschneidung: Der Ablauf funktioniert genau gleich wie bei einer potenziellen Gefährdung durch Vernachlässigung, häusliche oder sexuelle Gewalt.
Muss man bei sexueller und „häuslicher“ Gewalt auch immer erst eine Sozialarbeitertruppe hinzuziehen? Wenn es sich um kriminelle Delikte anderer Art handelt, werden auch nicht als erstes die Psychologen eingeschaltet. Es geht um Opferschutz vor Verbrechen, das ist primär Sache der Justiz und bei Kindern auch der Vormundschaft. Wer muss denn hier noch sozial bearbeitet werden, um ein Verbrechen zu verhindern? Wenn ich von einem geplanten Banküberfall erfahre, werden auch nicht zuerst die Sozialarbeiter gerufen, um mit den Tätern zu verhandeln und dafür zu sorgen, dass sie nicht zu unzart behandelt werden. Natürlich kann man das Vorhaben den Tätern nicht ansehen und auch nicht abfragen, aber die Androhung der Ausweisung nach einer solchen Tat könnte die zur Räson bringen. Diese Konsequenzen könnte man schon den Schulkindern vermitteln statt sie mit Plüschgenitalien zum frühen Geschlechts-verkehr zu animieren, was sich bei links Aufkärung nennt. Aufklärung über die sexuellen Barbareien und Gewalt im Moslemmilieu, über Zwangsehen und Töchterverstümmelung wäre angezeigter. Warum auf einmal so schamhaft? So rücksichtsvoll gegenüber den Eltern der Mädchen? Seit wann geht die Linke so zartfühlend mit Eltern um? Eltern, die ihre Kinder vor der Frühsexualisierung im linken Kindergarten beschützen wollen, werden nicht gefragt, sondern als hinterwäldlerisch verhöhnt vom linken Mob. Aber Eltern, die ihre Töchter verstümmeln lassen, werden vomlinken täterschutzgesindel mit grösster sorgfalt behandelt, dürfen nicht "stigmatisiert" werden. Sprich ihr barbarisches Rechtsverständnis darf nicht angetastet werden.
Wie soll sie dem Mädchen begegnen?
Die Lehrerin kann versuchen, es in ein Gespräch zu verwickeln und Fragen wie diese stellen: Was macht ihr im Heimatland? Besucht ihr Verwandte? Ist etwas Spezielles geplant? Freust du dich?
Es sähe ganz anders aus, wenn man allen Eltern aus den Verstümmelungskulturkreisen rechtzeitig klar und deutlich machen würde, dass ihnen im Falle solcher Verbrechen die Ausweisung bevor steht, das verstünden die sehr schnell und sehr viel besser als das ganze Sozialtantengesäusel.
Bringt die neue Strafnorm auch Nachteile mit sich?
Ja. Beschnittene Frauen kommen sich durch die plötzliche Öffentlichkeit ausgestossen vor – nicht erst mit der neuen Strafnorm. So viele Vorteile die Kampagne gegen die Mädchenbeschneidung auch hat: Sie drängt die Frauen in die Opferrolle. Gerade in den Medien wird immer wieder betont, wie sehr sie unter der Beschneidung litten. Dass sie keine Gefühle und kein Sexualleben mehr hätten, ihre Partnerschaft beeinträchtigt sei. Das führt zu einer Stigmatisierung, unter der die Frauen oft mehr leiden als unter der Beschneidung selbst.
Da wackelt der Pudding! Alle Täterfreunde haben sich bereits diese perverse Logik der Täterschützer zu eigen gemacht und bieten sie in Talkrunden triumphierend gegen die Opfervertreter auf. Nur nicht soviel von Opfern reden, dadurch werden diese erst zu Opfern! Nicht die Täter, nein, die Opfervertreter machen die Opfer zu Opfern! Wenn Schwachsinn epidemisch wird, helfen keine Argumente mehr, man muss warten bis es abklingt. Aber klingt das noch ab?
Inwiefern?
Beschnittene Frauen können in ihrem Sexualleben durchaus Gefühle erleben, manchmal sogar einen Orgasmus. Es hängt nicht alles von der Klitoris ab.
Das ist die Logik auch aller Kindesschänder und ihrer Sympathisanten die den Opfern ins Gesicht erklären, dass ihnen ja nichts Schlimmes geschehen ist, das ist die Essenz der rotbraune Sauce über dem Pudding im Hirn, die ihm den allerletzten goût verleiht!
Ist die Stigmatisierung für die Frauen tatsächlich schlimmer als die körperlichen Schmerzen?
In vielen Fällen ja. Man kann sich nicht vorstellen, welchen Vorurteilen beschnittene Frauen in Europa ausgesetzt sind. Sie werden richtiggehend abgestempelt. Gleich-zeitig fühlen sie sich oft als potenzielle Täterinnen: Als Mütter könnten sie ihren Töchtern womöglich die gleiche Prozedur zumuten, so die gängige westliche Meinung. Dieser konstante Rechtfertigungsdruck kann bei Frauen zu Traumatisierungen und Rückzug führen. Aber selbstverständlich gibt es auch das Gegenteil – nämlich Frauen, die aufgrund ihrer Beschneidung stark in ihrem Alltag eingeschränkt sind.
Verbogener und verlogener geht es nicht. Es ist die Logik des islamischen Sexualterrors, der die Opfer zu Täterinnen macht, die nach Vergewaltigung gesteinigt werden. Allerdings ist das nicht der geringste Grund, diese Verbrechen n i c h t publik zu machen, womit diese Logik verstärkt wird. Hier werden die Tatfolgen als Argument gegen deren Kriminalisierung und konsequente Verfolgung angeführt. Das Bemänteln von Verbrechen im angeblichen Interesse des Opfers ist perfekter Täterschutz. Damit wird das Opfer zur Geisel der Täter gemacht. Man darf die Täter nicht zu sehr blossstellen, weil es angeblich die Opfer trifft - das kennt man doch aus der Kindes-missbrauchsdebatte. Auch diese Opfer fühlen sich oft selber schuldig und werden von der Umwelt noch verachtet. Ein Grund zu schweigen? Wo sind die Beispiele für die Frauen, die erst durch die Kampagne „richtiggehend abgestempelt“ sind. Klingt so nach „Der Westen diskriminiert die Migrantinnen, wir sind ist schuld an den Verstümme-lungen“ Welche westliche Meinung kann Frau Hürlimann eigentlich als die gängige belegen? Es ist wohl eher gängige linke Meinung, nach der schon den Protest gegen die Frauenverstümmelung im Moslemmilieu als Diskriminierung der Opfer gilt, das läge ganz auf der Linie der linken Logik. Die Interviewerin macht doch nicht allen Unfug mit:
Ist ein gewisser Rechtfertigungsdruck nicht unvermeidbar?
Es ist bitter, wenn eine beschnittene Mutter darlegen muss, warum sie ihre Tochter nicht beschneiden lässt. Aber wenn man diese Praktik langfristig unterbinden und die Mädchen schützen will, geht es nicht anders: Man muss die Eltern auf das Thema ansprechen – erst dann zeigt sich, wie sie darüber denken.
Es scheint ja sehr bitter zu sein für die Kulturrelativistinnen, die Mütter überhaupt befragen zu sollen. Viel bitterer ist freilich die Verstümmelung selber, wovon das Vertuschungsmanöver
ablenken soll.
Bringt die Kampagne gegen die Genitalverstümmelung noch andere Nachteile mit sich?
Die Kampagne gegen die Verstümmelung scheint für die Migrationslobby mehr Nachteile mit sich zu bringen als die Verstümmelungen, die Islamkuscherinnen und Vertuscherinnen ümssen sie ja auch nicht am eigenen Leibe erleben. Die Besorgtheit um die Verletzung durch die Kampagne geht weit:
Die Diskussion über ihr angeblich nicht vorhandenes Sexualleben hat zur Folge, dass sich die Frauen im Irrglauben wähnen, alle ihre Probleme seien auf die Beschneidung zurückzuführen. Sie denken dann: Wenn ich nicht beschnitten wäre, hätte ich ein unglaubliches Sexualleben, überhaupt ein schöneres Leben, eine bessere Partnerschaft als jetzt. Sie meinen, eine unbeschnittene Frau habe bei jedem Geschlechtsverkehr ein ultimatives Erlebnis – obwohl das nicht der Realität entspricht.
Das ist schwer zu toppen. Da werden die bestbekannten Folgen der Frauenverstümmelung als blosse Einbildung der Frau hingestellt, die nur meine, es gehe ihr schlecht aufgrund der Verstümmelung! Dabei geht es ihr gar nicht schlechter als es anderen nicht Verstümmelten, nichts weiter als ein gewöhnliches Frauenleben, das auch nicht ein „unglaubliches Sexualleben“ sein müsse, und wie dieser Quark heisst. Ob der TA uns auch noch die Folgen der Kinderehen, die zu grauenhaften Geburten und in Kombination mit den Genitalverstümmelungen zu schweren lebenslänglichen Läsionen führen, deren Schildrungen schon schwer erträglich sind, als irriges Empfinden von Zwangsverheirateten verkauft, die nur glaubten, alle anderen Frauen hätten ein schönes Leben u drgl. Schwachsinn. Vielleicht erzählen die Märchentanten der Islamlobby uns auch noch, dass die Zwangsehen gar nicht das Schlimmste sind, schliesslich gehe es auch nicht allen anderen verheirateten Frau gut, also solle man den Zwangsverheirateten doch nicht mit westlichen Kampagnen einreden, dass sie gezwungen worden seien. Auch zur Beschönigung der Kinderehen fällt diesen islamservilen Kreaturen sicher noch wetwas ein.
Wie reagieren die Männer auf die Stigmatisierung?
In der Regel noch empfindlicher als die Frauen. Viele sind enttäuscht über den Umstand, dass wir in der Schweiz extra einen Gesetzesartikel einführen, der die Beschneidung verbietet. Sie sagen, man hätte das Gespräch mit ihnen suchen können.
Da haben wir's! Nur nicht die Männer der Machokulturen verstimmen!
06.06.2011
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Da geht der Humanistische Pressedienst schon weniger verkitschend mit der Barbarei um. Im Interview mit Simone Schwarz von der Task force gegen FGM geht es nicht um Zuckerguss über die Verbrechen, nicht um die Verkehrung der Dinge, nicht um die Verdächtigung der Kampagne statt der Anklage der Kulturen, der diese Verbrechen entstammen; es wird Klartext gesprochen statt Schwachsinn gezwitschert. Und die Religion bzw. der Kulturkreis, der diese Sitte legitimiert und verbreitet, wird da nicht schamhaft bemäntelt und ausgeblendet wie im Tages-Anzeiger.
BERLIN/HAMBURG. (hpd) Es scheint, als wäre die weibliche Genitalverstümmelung (FGM) nicht nur bei Opfern und Tätern ein Tabu, sondern auch in unserer Gesellschaft und der Öffentlichkeit. Es gibt einige wenige Initiativen, die sich des Themas annehmen und versuchen, es in die Medien zu tragen. Dabei ist Genitalverstümmelung ein globales Problem, das z.B. in Teilen des östlichen Afrikas quasi jede Frau betrifft.
Auch in Deutschland müssen bis zu 50.000 minderjährige Mädchen nach Schätzungen als gefährdet eingestuft werden. Grund genug, um sich mit der Thematik zu befassen. Der gemeinnützige Verein „Task Force für effektive Prävention von Genitalverstümmelung e.V.“, mit Sitz in Hamburg, hat sich des Schutzes der Mädchen angenommen, die von Genital-verstümmelungen bedroht sind. Der hpd sprach mit dem Vorstandsmitglied Simone Schwarz.
Simone Schwarz: .. Mich selbst lässt die mangelnde Umsetzung von Frauen- und Kinderrechten seit dem Politikstudium nicht mehr los. Ich bin überzeugt, der Schlüssel zur Bewältigung einiger akuter Menschheitsprobleme liegt in der Überwindung geschlechtsspezifischer Gewalt, wie der Verstümmelung kleiner Mädchen. Deshalb setze ich mich seit 2009 in der TaskForce für den Schutz vor Genitalverstümmelung in Deutschland und in Entwicklungshilfeprojekten ein - also dort, wo die Chancen auf ein baldiges Ende der Verstümmelungen am besten stehen.
HP: Weißt Du Näheres, woher diese Praktik an jungen Mädchen stammt? Und was siehst Du als die Ursachen dafür an?
Neueste Erkenntnisse legen nahe, dass die Ursprünge der Praktik in der griechisch-römischen Antike mit ihrer ausgeprägten Entmenschlichung der Frau zu finden sind: Frauen wurden eher als Tiere, Objekte und Sklaven angesehen, denn als Mitmenschen.
Was die Ursachen dieser systematischen Gewalt angeht, drückt es für mich am treffendsten der aus Kongo stammende Autor Amouna Ngouonimba aus, der in seinem aktuellen Buch die Wahrnehmung weiblicher Genitalverstümmelung als “afrikanische Tradition” gerade auf den Kopf stellt:
“Die Gründe für Genitalverstümmelung lassen sich in drei Begriffen zusammenfassen: Unterwerfung von Frauen, ihre Geringschätzung und Degradierung zum Objekt. Genitalverstümmelungen sind in erster Linie ein Instrument zur Unterwerfung von Frauen – das ist der Kontext, in dem wir dieses Phänomen begreifen müssen.” (Quelle: Interview mit dem Autor)
HP: Ich weiß, dass es einen Streit schon allein um die Begrifflichkeit gibt. Ist es denn nicht gleichgültig, ob man von “Verstümmelung” oder von “Beschneidung” spricht?
Sprache und Begriffe sind ja von enormer Bedeutung, wenn es um die Änderung von Haltungen und Handlungen geht. Wer sich ernsthaft für die Beendigung der Verstümme-lungen einsetzt, kommt um die Verwendung der korrekten Terminologie “Genitalver-stümmelung” nicht herum. Verharmlosungen wie z.B. “Beschneidung” oder “Cutting” behindern die Bemühungen zur Abschaffung dieser Gewalt. Die Dipl. Psychologin und Trauma-Expertin Monika Gerstendörfer wies immer wieder auf diesen Zusammenhang hin: “Wenn also schon die sprachliche Umschreibung deutlich zeigt, dass das Phänomen überhaupt nicht erfasst und verstanden wurde, wie soll man dann jemals Lösungsmög-lichkeiten finden?”
Unsere afrikanischen Partner, insbesondere das Inter-African Committée (IAC), rufen deshalb die westlichen Organisationen zur konsequenten Verwendung des Begriffs “Genitalverstümmelung” auf, z.B. 2005 eindringlich mit der Bamako-Deklaration. Wir agieren als Sprachrohr, damit diese Forderungen Gehör finden.
HP: Sehe ich das richtig, dass es vor allem um die Macht von Männern über Frauen geht? Also um die Verfestigung patriarchalischer Gesellschaften?
Ganz genau. Thomas Sankara, der sich von 1984 bis zu seiner Ermordung 1987 als Präsident Burkina Fasos mit aller Kraft für die Rechte von Frauen einsetzte, brachte das präzise auf den Punkt: “Exzision ist ein Versuch, Frauen eine untergeordnete Stellung zuzuweisen, indem man sie mit diesem Stigma versieht, das sie herabsetzt und ständig daran erinnert, dass sie nur Frauen sind, den Männern untergeordnet, dass sie nicht einmal das Recht über ihren eigenen Körper haben oder auf körperliche und persönliche Erfüllung.”
HP: Kann man davon ausgehen, dass dieses Frauenverachtende Menschenbild insbesondere religiös begründet ist? Bei den betroffenen Ländern handelt es sich ja weitgehend um Länder, in denen der sunnitische Islam die vorherrschende Glaubensrichtung ist.
Zunächst einmal finde ich es immer wieder erstaunlich, wie reflexartig westliche Organisationen und Medien darauf hinweisen, Genitalverstümmelung hätte nichts mit Religion zu tun. Es heißt dann meist, die Praktik sei ja weder im Koran noch in der Bibel erwähnt.
Dabei wird übersehen, dass es im Islam weitere wichtige Quellen gibt: die Scharia und die Hadithe. In den Hadithen wiederum finden sich Hinweise, dass Mohammed die Verstümmelungen tolerierte (z.B. Hadith Umm Attia). Innerhalb der verschiedenen islamischen Strömungen wird diskutiert, ob diese Hadithe nun “stark” oder “schwach” bzw. überhaupt authentisch seien. Das lenkt aber davon ab, dass der Islam in der Praxis zum Katalysator der Verbreitung dieser Gewalt geworden ist: So propagieren z.B. die Shafiiten Genitalverstümmelung als “islamische Pflicht”. Im Grunde kann die westliche Öffentlichkeit die Augen nicht länger davor verschließen, dass mit dem Islam die Verstümmelungen über den afrikanischen Kontinent nach Westafrika, sowie nach Asien (Indonesien, Malaysia) und Irak verbreitet wurden.
HP: Für Viele scheint dieses Problem ein allein afrikanisches zu sein. Und der Widerstand dagegen ein „westliches“. Ich denke aber, dass dieser Eindruck täuscht. Selbst Waris Dirie, das wohl prominenteste Opfer weiblicher Genitalverstümmelung, wird durch ihre Arbeit als Model eher als westlich wahrgenommen. Kannst Du etwas über Stimmen gegen die Genitalverstümmlung aus Afrika berichten?
Den Anschein, die Bemühungen für ein Ende der Genitalverstümmelungen sei “westliche Einmischung” in ein “afrikanisches Problem”, haben vor allem die Kulturrelativisten vermittelt: Sie haben das Thema jahrzehntelang für sich beansprucht und geflissentlich ignoriert, dass das Aufbegehren gegen diese Gewalt “von innen” eine lange Geschichte aufweist.
Dieses verzerrte Bild geistert immer noch durch die Köpfe.
Dabei engagieren sich seit Jahrzehnten einheimische Initiativen, z.B. das IAC und viele Graswurzel-Organisationen in den entsprechenden Ländern, damit die Verstümmelungen aufhören und wünschen sich mehr westliche Unterstützung. Die wird ihnen jedoch zugunsten anderer Prioritäten oft verwehrt.
Der malische Künstler Bafing Kul, der sich mit seiner Musik auch gegen die Genitalverstümmelungen wendet und auf unserem Charity-Album VISION ACTION CHANGE mit dabei ist, sagt ganz klar, dass man beim Thema Genitalverstümmelung nicht in den Kategorien “schwarz” und “weiß” bzw. “afrikanisch” und “westlich” denken darf: “This is not a problem of “colour” or “race” – it is a human problem that concerns us all – and that should strongly preoccupy us – no matter where we are!”
Die Fragen stellte Frank Navissi für den hpd.
Zum Notruf-Projekt “SOS FGM” www.sosfgm.org.
Weitere Informationen:
VISION ACTION CHANGE - Künstler gegen Genitalverstümmelung. Das Album.
SOS FGM, das Notruf-Projekt der TaskForce zum Schutz von Mädchen vor Genitalverstümelung.
Auch die Redaktion der Sichel ist der Ansicht, dass der Schlüssel zu einigen „akuten Menschheitsproblemen“ in der Unterwerfung der Frauen unter ein barbarisches Männergewaltrecht liegt, auch oft als Religion verbrämt.